Главная » Das Leben sein lassen. ... und zweitausend Kilometer mit dem Rad von Gotha nach Rom pilgern читать онлайн | страница 55

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„Sehe ich wirklich so hungerleidend aus?“

Egal, ohne mir diese Frage zu beantworten, schwenke ich von der Straße ab und stelle mein Fahrrad an der Seite des Gasthofs an den Zaun. Danach erwartet mich wirklich eine Überraschung. Ich betrete einen großen Speisesaal, in dem an vielen Tischen wenigstens hundert Menschen zu Mittag essen. Ich werde an einen Zweiertisch eingewiesen, der mit einem halben Meter Abstand die Fortsetzung der Stirnseite eines Achtertischs bildet. Für die Größe des Saales ist es erstaunlich ruhig. Ich werde sogleich von einer hübschen jungen Maid im Dirndl nach meinen Wünschen gefragt und bestelle ein Wasser und ein Viertel Weißwein. Mein Instinkt signalisiert mir, dass es hier Spargel geben müsste, was sich als zutreffend erweist. Da ich die Weste ausgezogen und hinter mir auf den trachtenmäßig designten Stuhl gehangen habe, bin ich als Rom-Pilger erkennbar. Von meinem Nachbarn zur Rechten werde ich auch gleich darauf angesprochen, woraus sich ein intensiver Austausch über das Pilgern ergibt. Auf Grund meines unverkennbar sächsischen Dialekts wird auch die West-Ost-Frage erörtert. Ich freue mich, dass die Wartezeit bei diesem anregenden Gespräch so kurzweilig vergeht.

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