Главная » Die Bestie vom Schlesischen Bahnhof. Roman. Doku-Krimi aus dem Berlin der 1920er Jahre читать онлайн | страница 9

Читать книгу Die Bestie vom Schlesischen Bahnhof. Roman. Doku-Krimi aus dem Berlin der 1920er Jahre онлайн

9 страница из 31

Wieder floh Grete Tschau, und irgendwie verlor sie Fritz im Gedränge auf dem Hermannplatz. Egal. Abhaken. Das fortsetzen, was sie gestern begonnen hatte: Valeska finden und sehen, ob die mit ihren vielen Beziehungen jemanden kannte, der ihr weiterhalf.

Diesmal schaffte sie es bis zur Brückenstraße und hatte doppelt Glück, denn Valeska war zu Hause – und allein. Was erstaunlich war, denn fragte man sie nach ihrem Beruf, so antwortete sie ohne Scham und Umschweife: »Ich verdiene mir mein Geld mit meiner Pflaume.« Eigentlich war sie nach Berlin gekommen, um Tänzerin in einer der großen Revuen zu werden. Dunkelhaarig, langbeinig und rassig, wie sie war.

»Das ist doch alles schrecklich«, stöhnte Valeska. »Wo gibt es heute noch Männer mit Niveau? Alle ausgestorben. Gefallen, erschossen. Und richtig Geld hat auch keiner mehr.«

Grete fragte sie, ob sie nicht einen vom Film oder vom Theater kennen würde. »Ich brauch’ dringend ’ne Rolle.« Valeska musste nicht lange überlegen. »Der Collini sucht gerade seine Schauspieler für Woltersdorf zusammen. Ich werd’ auch dabei sein.« Sie begann, von Woltersdorf zu schwärmen. Dort, vor den Toren Berlins, am Kalksee, hatte sie vor einem Jahr durch Collinis Fürsprache bei Joe May eine kleine Rolle in seinem ersten großen Kinoschinken bekommen, in Die Herrin der Welt. »Nächstes Jahr will er wieder was drehen: Das indische Grabmal – Teil 1: Die Sendung des Yogi, Teil 2: Der Tiger von Eschnapur. Und wieder mit dabei: die große Mia May.«

Правообладателям