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»Hauptsache, wir leben noch«, sagte einer hinter ihr. Er hieß Fritz und hatte vor dem Krieg an der Kurbel gestanden, wie er es ausdrückte, also als Straßenbahnfahrer sein Geld verdient.

»Aber det jeht ja nu nich mehr.« Sie hatten ihm in den letzten Kriegstagen den linken Arm abgeschossen. Er zeigte ihr den leeren Ärmel. Eine richtige Wohnung hatte er nicht mehr, aber eine Laube in der Weserstraße. In die nahm er Grete mit und schlachtete ihr zuliebe sogar eines seiner Kaninchen. Das ging mit einem Arm nur schwer, und sie musste ihm dabei assistieren. Wieder war einiges an Blut abzuwaschen. Als Liebhaber war Fritz gleichermaßen enttäuschend wie erholsam: Nach dem ersten Mal hatte er sein ganzes Pulver verschossen, und sie konnte ungestört bis Mittag schlafen.

»Die Regierung Kapp-Lüttwitz ist gestürzt«, sagte Fritz, der schon lange auf war und mit seinen Nachbarn gesprochen hatte. »Ich geh’ zum Anhalter Bahnhof und guck’ mal, ob schon ’n Zug nach Dessau fährt.« Er wollte zu seiner Mutter und sehen, ob er dort Arbeit fand.

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