Читать книгу Der wandernde Krieg - Sergej онлайн
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Was hätte ich darauf sagen sollen? Dass in all meiner Dunkelheit damals die Liebe zwischen den beiden das einzige Gute war? Ein schöneres Licht als die grelle Fröhlichkeit, die ich beim Töten empfand. Das einzig Schöne in einer ekelhaften, dunklen Welt. Mark, der an Sarahs Grab hinter mir gestanden hatte. Sandra, die mich getröstet hatte. Wer immer ihnen etwas antun wollte, hatte mich zum Todfeind. Was hätte ich ihr sagen sollen?
„Ihr wart für mich da, ich bin für euch da. Ihr schuldet mir nichts.“
„Das sehe ich etwas anders.“ Sie legte beide Hände auf meine. „Außerdem bin ich einfach froh, dass du raus bist. Ich habe dich vermisst.“ Ich grinste sie an. „Damit bist du wahrscheinlich ziemlich alleine.“
Sie schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht. Die haben damals ein Monster aus dir gemacht. Aber wenn jemand Mark so etwas antun würde, würde ich auch zur Bestie.“
„Vielleicht“, sagte ich, aber ich wusste, dass sie irrte. Mochte sein, dass sie es dachte. Aber sie war nicht dort gewesen. Sie hatte nicht gesehen, was ich getan hatte. Und sie hatte es nicht gefühlt. Vielleicht war sie in der Lage, jemanden für Mark zu töten. Aber würde sie dasselbe dabei erleben? Dieses warme Gefühl, das Richtige zu tun, dieses Glück, wenn die Erkenntnis, dass alles verloren ist, in den Augen der Beute aufdämmert? Wenn es nach mehr schmeckte, nach mehr, mehr, mehr? Ich hoffte, nicht. Ich hoffte es für sie.