Читать книгу Altstadt-Blues 2.0 онлайн
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Allmorgendlich um halb fünf weckte sie die Studentin unsanft durch Klopfen aufs Fußteil und ein lautes »Gudemorjen,« nachdem sie nachts die Heizung abgedreht und alle Fenster klimakteriumsbedingt weit aufgerissen hatte. Als Krönung pochte diese »Lerche« tagtäglich nach der Tagesschau auf ihr Ruherecht als Schwerstkranke, aufgrund höllisch brennender Hämorrhoiden oder wuchernder Divertikel. Danach folgte immer das herrische Verlangen nach »AUS!« von Licht und Fernseher, um sofort fürchterlich sägend in einen todesähnlichen Tiefschlaf zu versinken. Vier endlos erscheinende Tage und Nächte inklusive zahlreicher Versionen der »speckigen Krankheitschronik« und stets identischer Telefonate der Nachbarin mit verschiedenen, scheinbar Schwerhörigen schleppten sich dahin – bis zu Monas Entlassung. Die Studentin hatte die nörgelnde Matrone inbrünstig und von Herzen unzählige Male zum Teufel gewünscht, aber der wollte sie wohl auch nicht.
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Der Kaffee mit aufgeschäumter Milchkrone und tatsächlich sechs Päckchen Zucker wurde prompt geliefert.