Читать книгу Altstadt-Blues 2.0 онлайн
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»Alleinerziehend, vor dreißig Jahren war das eher die Ausnahme, nicht normal, und sehr schwer ohne die vielen staatlichen Hilfen, die es heute gibt. Die Zeiten ändern sich eben zum Glück. Heutzutage sind diese taffen Mütter schon fast die Regel. Mein Sohn war erst fünf und mir blieb nichts übrig, als die kleine Witwenrente durch meinen Verdienst aufzustocken für einen angemessenen Lebensunterhalt«, hatte Ilse der jungen Frau damals nicht ohne Stolz anvertraut, als sie sich bei einem Vortrag der Stiftung Lesen in der Staatskanzlei kennenlernten. Und dass ihr Sohn später sein Medizinstudium in Heidelberg mit ›Magna Cum Laude‹, abschließen konnte.
*
Jede zwei große Stücke von der Erdbeertorte mit viel Sahne. Mehr ging beim besten Willen nicht.
»Zum Kaffee passt jetzt gut eine Zigarette«, meinte Ilse. Sie rauchte nur ganz selten eine mit, hatte aber nichts gegen Raucher in ihrer Wohnung, wenn das Fenster geöffnet war. Der Rauch stieg in graublauen Kringeln in die Höhe und verflüchtigte sich durch das zweiflügelige Sprossenfenster über die Fußgängerzone.