Читать книгу Altstadt-Blues 2.0 онлайн
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»Gratis gab es in meiner Jugend immer die obligatorische, daumendicke Scheibe Fleischwurst mit scharfem Seiteneinschnitt, zum leichteren Abpellen der Haut. Aber vielleicht ist das inzwischen démodé?« »Keine Ahnung, aber umsonst gibt es fast nirgends mehr etwas, vor allem nicht bei echten Geschäftsleuten. Nur mit knallhartem Geschäftssinn kommt man wirklich zu etwas. Weißt du, dass es früher in der Altstadt fünf Metzgereien gab? Drei allein in der Augustinerstraße, eine in der Holzstraße und eine in der Kapuzinerstraße, wovon nur eine übrig blieb. Tja, the winner takes it all! Gute Waren zu saftigen Schweinebackenpreisen, gepaart mit fleißigem Engagement, innovativen Ideen und dem Teuro, sind die Lizenz für eine Goldgrube. Im Besonderen für Metzgereien!«
»Mit der Währungsreform haben alle ihre Geschäfte gemacht. Ganz krass fällt es mir auch immer in der Gastronomie auf. Ich glaube, vor dem Euro, hätte ich mir nie eine Tasse Milchkaffee für sechs Mark neunzig geleistet und ein Päckchen Zigaretten oder eine läppische Geburtstagskarte für zehn Deutsche Mark oder mehr gekauft. Aber du wolltest mir auch etwas erzählen?«