Читать книгу Schicksalspartitur онлайн
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»Ich saß in der vordersten Reihe und war so mächtig stolz auf dich. Auf deine starke Bühnenpräsenz und die Art und Weise, wie du deine Texte makellos vorgetragen hast, und wie du sofort improvisiert hast, wenn einer der Jungs seinen Einsatz verpasste oder sich verquasselte und nicht mehr weiterwusste … Am Ende beteten deine Schulkameraden dich an und lagen dir praktisch zu Füßen, und der Applaus wollte kein Ende nehmen.
Ich hab mir die Hände wundgeklatscht, und Oma neben mir nahm sich die Brille ab und wischte sich Tränen aus den Augen …«
Der Kellner holte Matthias in die Gegenwart zurück, indem er ganz in seiner Nähe demonstrativ und methodisch damit begann, mit weit ausholenden Bewegungen den Boden zu wischen.
Matthias hatte Verständnis für des Kellners Ungeduld, schließlich war es bereits Mitternacht und das Pärchen hatte sich vor einer Viertelstunde auch auf den Weg gemacht. Leise seufzend, noch immer in die Erinnerung an seine Schwester versunken, erhob er sich, nickte dem Kellner zu und ging nach Hause. Beim Verlassen des Cafés fiel ihm plötzlich ein, dass Javor nach jenem Abend, als er von Eva »behandelt« worden war, nie wieder bei ihnen geklingelt hatte.