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Kurz danach klingelte Javor mehrfach zu Unzeiten bei der Familie Rentz, um sich vom Sohn und Pflegefachmann Matthias gesundheitliche Ratschläge einzuholen bezüglich seiner Rückenschmerzen und der chronischen Migräne, dem Tremor in der linken Hand und den Magenkrämpfen, der morgendlichen Übelkeit sowie der nächtlichen Unruhe …

Anfänglich spielte Matthias mit, hörte Javor geduldig zu, erteilte ihm Ratschläge, aber irgendwann wurde es ihm zu bunt.

Sobald seine Schwester Eva von einem Sprachaufenthalt aus Paris zurückkehrte, erzählte er ihr davon, und sie versprach ihm mit einem schelmischen Lächeln, sich fortan um den Alten zu kümmern. Sie hatte ihrem Bruder als Souvenir einen mit den Obstgärten von Versailles bemalten Porzellankrug mitgebracht, eine Trouvaille vom Flohmarkt mit den prächtigen alten Bäumen. Eva gefiel offenbar der Gedanke, dass Marie Antoinette vielleicht genau diese Bäume angeschaut hatte.

Als der Witwer eines Abends erneut bei ihnen klingelte, öffnete Eva ihm die Tür. Javor fragte nach Matthias; Eva sagte, er sei nicht zu Hause. Sie habe von ihrem Bruder gehört, es ginge ihm, Javor, gesundheitlich nicht gut. Ob er ihr davon erzählen wolle? Sie stecke mitten in einem Medizinstudium und würde ihm gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen (tatsächlich arbeitete Eva als Sekretärin bei einem renommierten Treuhandunternehmen am Jungfernstieg in Hamburg).

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