Читать книгу Morde und andere Gemeinheiten. 13 schaurig-schöne Geschichten aus Oberberg онлайн
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Die Geschichte
April
„Mama, ich treffe mich heute Abend mit Till“, rief Katja durch die geschlossene Badezimmertür ihrer Mutter zu, die gerade ein ausgiebiges Wannenbad nahm. „Äwer kumm nicht te späh, morne musste wir arbeien“, Uschi sprach noch das urtümliche Wipperfürther Platt. Katja lächelte. Es hatte wieder mal geklappt. Die gertenschlanke Achtzehnjährige verdrehte die Augen, schlug die Tür hinter sich zu und rannte vom Hochhaus hinunter in die Stadt, wo am Surgères Platz ein schwarzes BMW-Coupé auf sie wartete. Sie wusste, ihre Mutter würde am Abend bestimmt wieder beim Fernsehen einschlafen und erst am anderen Morgen auf der Couch wach werden. Ein paar Gläser Wein garantierten ihr eine friedliche Nachtruhe. „Seit gestern bin ich volljährig“, dachte sie stolz, „und ich will endlich raus aus diesem Kaff.“ Uschi rekelte sich in der Badewanne und goss noch etwas Badeöl nach. Es gab doch nichts Besseres, um sich zu entspannen! Gleich würde sie es sich auf der Couch bei einem Glas Wein und ihrer Lieblingsserie gemütlich machen.