Читать книгу Mutterboden. Der andere Berlinkrimi онлайн
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»Moment mal, ist das nicht die gegenwärtige Lieblingskneipe der Berliner Polizeiführung?«
»Und der Staatsanwaltschaft.«
»Und woher wissen Sie das mit dem Dorf?«, fragte Tanja.
»Georgische Männer sind kleine Jungs, sie prahlen gern vor schönen Frauen.«
Der Bräutigam rief immer mehr Trinksprüche, die Gesellschaft hob zu jedem die Gläser.
»Und Sie befürchten, daß Mafiosi den Weinhandel nicht mit Ihrem Vater teilen wollen und er deshalb verschwunden ist?«
»Wir haben das alles schon durch. Außer dem Wein ist da noch Tee. Genauso hochwertig, genauso erfolglos. Er lädt das bei mir ab und dann habe ich die Mafia am Hals.«
»Haben Sie den Tee noch?«, fragte Tanja.
»Ein vermeintlich künftiger Geschäftspartner meines Vaters hat ihn in einer dioxinverseuchten Halle gelagert. Angeblich aus Versehen. Der Tee ist Sondermüll.«
»War der Mann Russe?«
»Georgier. Die Russen spielen allerdings auch mit. Sie fälschen den georgischen Wein.«
Der Bräutigam hob seine Braut auf den Tisch, küßte sie wieder und trug sie durch das Restaurant. Die Gesellschaft klatschte rhythmisch und folgte dem Paar in einer Reihe. Der Spüler hatte die Glasscherben entsorgt und war mit einem Eimer zurückgekehrt. Mit stoischem Gesichtsausdruck warf er Konfetti auf die Hochzeitsgesellschaft. Der Chefkoch Igor öffnete die Apothekentür. Die Hochzeitsgesellschaft verließ tanzend das Lokal, Igor schloß die Tür hinter ihnen. Der Spüler fegte das Konfetti auf. Vorübergehend war es still in der Apotheke.