Читать книгу Mutterboden. Der andere Berlinkrimi онлайн
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»Ist er wegen Gewaltverbrechen vorbestraft?«, fragte Tanja.
»Fragen Sie ihn. Und sehen Sie ihn sich an.«
»Machen wir«, sagte Oskar. »Sonst noch eine Idee?«
»Mein Vater ist ein vielbeschäftigter und in Georgien berühmter Mann. Er war in der Politik.«
Der Kellner brachte Oskar eine Portion Pelamuschi. Der hob den Teller mit Traubenpudding hoch und schnupperte.
Am Nachbartisch sank der Brautvater ermattet auf seinen Stuhl. Er zog ein Stofftaschentuch aus der Hosentasche und wischte sich das Gesicht. Die Frau neben ihm setzte ihm einen schmatzenden Kuß auf die Wange und schluchzte. Der Bräutigam steckte sein Handy ein und rüttelte die Braut wach. Beide standen auf und hoben ihre Gläser.
»Er ist schon sein ganzes Leben lang Vermittler. Und das in meiner aufgeputschten Heimat. Er hat ein Problem mit Gewalt, ist der klassische Versöhner, den man von der Bühne schubst, um einander ungestört den Schädel einzuschlagen. Aber er ist immer wieder zurückgestiegen, unverbesserlich, und hat sein weißes Fähnchen hochgehalten. Die Leute haben ihn dafür geliebt. Und die Mächtigen gehaßt.«