Читать книгу Mutterboden. Der andere Berlinkrimi онлайн
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Gregor war für einen Hauswart ein auffallend zarter Mann. Mit breiten Schultern allerdings und ausgearbeiteten Händen, die jetzt den Vorhang zurück auf die Stange schoben. Jakob dachte an seine Sterbezimmerschreibtischmuskulatur und gelobte Hanteltraining. Spätestens ab nächstem Monat. »Hat Tilla schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht?«, fragte er.
»Sie war Kriegskind«, sagte Grete. »Ihre Mutter verstand sich als Künstlerin, war völlig unpraktisch veranlagt, und ihr Vater war nie da, wenn sie ihn gebraucht hat. Das Gut in Ostpreußen mußte Tilla als Heranwachsende im Krieg zusammen mit einem Verwalter führen.«
»Ihr Vater war Soldat?«
»Ihre älteren Brüder. Papa hat sich um den Familienbesitz in Übersee gekümmert. Bis der Adolfspuk vorbei ist, hat er gesagt.«
»Und kam er zurück, als der Spuk seine Heimat verwüstet und Frau und Kinder vertrieben hatte?«
»Da hatte er schon unter zu viele Überseeröcke geschaut. Das sexuelle Vagabundieren liegt in der Familie.«
»Er war krank«, sagte Hanna scharf.