Главная » Mutterboden. Der andere Berlinkrimi читать онлайн | страница 91

Читать книгу Mutterboden. Der andere Berlinkrimi онлайн

91 страница из 117

Tilla knisterte vor Lebensfreude und Tatkraft. Sie schien zwölf Hände zu haben, die in Töpfen rührten, über Köpfe strichen, Haare kämmten, Kinder fütterten. Sie blies auf gefüllte Kochlöffel und korrigierte nebenher Vokabeln. Ertrug die ihre dreibeinige Streifenmaus in der Küche spazieren führende Kleine genauso wie die pubertierenden Großen, die ihre Mutter abwechselnd wegstießen oder an ihrer Brust über böse Jungs schluchzten.

Im Flur hingen sechs Pinnwände mit den Terminen der Mädchen, darunter sechs Paar Schuhe wie Orgelpfeifen, dazwischen sechs Jacken an Haken. Sechs Stullenpakete, sechs Äpfel jeden Tag. Sechs Ranzen, sechs Mützen, zwölf Handschuhe.

»Sie war der Mittelpunkt einer Hummelhorde«, sagte Hanna. »Und außerdem noch Botanikprofessorin.«

»Und Euer Vater? Ist er gestorben?«

Grete brachte Hauswart Gregor den nächsten Vorhang und verschwand mit ihrem Bügeleisen in der Küche, um es im Backofen wieder aufzuwärmen.

»Jede von uns hat ihren eigenen Vater. Meine Mutter war eine gewollte Alleinerziehende.«

Правообладателям