Читать книгу Der Fremde und die Andere. Roman über Sein und Zeit онлайн
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Was ihm sofort bei der Ankunft auffiel, war etwas zunächst Unauffälliges.
Es war eine Scheune, die kurz vor dem Abriss gestanden hatte, nur noch nützlich, vielleicht die Deckenbalken, Bretterwände und Stützen irgendwie zu verwenden. Sei es als Brennholz, für einen Zaun, für ein Gehege für Jungschafe.
Man war nur noch nicht dazu gekommen. Die Scheune störte ja weiter nicht, sie stand nur herum, Relikt einer vergangenen Zeit, deren Bauherren längst das Zeitliche gesegnet hatten.
Zudem hatten der Onkel und seine beiden Söhne den lieben langen Tag alle Hände voll zu tun.
Der Freund des Neffen war geduldet, man war sogar neugierig auf diesen bunten Vogel.
Einmal hatte der Farmer ihn bei der Arbeit am Laptop über die Schulter geschaut.
Der Stadtmensch schreibt über irgendwelche Exoten, über Faultiere in der Gefangenschaft.
Komischer Vogel. Man spottete abends beim Feierabendwhiskey: Schreibt er über sich?
Man ließ ihn tun, machte hin und wieder Witze über ihn. Aber so harmlos erschien er ihnen auch wieder nicht. Der Fremde erregte eine leichte Spur Argwohn, eben weil er ein Fremder war.