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Heute erinnert er sich genau: Er hat Carlo und die Mailänder Arbeiter beneidet.
Carlo erzählte weiter: »Die alte Welt geriet durch unsere Aktionen aus den Fugen, wir erlebten den Anbruch einer neuen Zeit, aber wir fanden nicht die richtigen Worte und Sätze, um die Welt, die wir erdachten, zu beschreiben und ein ganzes Volk in dieses Abenteuer mitzureißen. Wir sprachen eine verknöcherte, überholte Sprache, jene Sprache, die wir geerbt hatten, jene der alten Welt, die wir doch zu Grabe tragen wollten. Deshalb verstand man uns zwangsläufig nicht, und ich glaube, wir verstanden uns auch selbst nicht. Hätte es in unseren Fabriken einen Victor Hugo gegeben, um von unseren Heldentaten zu erzählen, stell dir das nur mal vor ... unser Schicksal wäre vielleicht ein anderes gewesen. Man weiß es nicht. Es gibt solche Momente, wo Welten ins Wanken geraten können.« Und an dem Punkt verstummte er, versank in seine Erinnerungen und Träume. Filippo, im Dunkel neben ihm, Carlos Wärme direkt an seiner, lauschte nunmehr seinem Schweigen, zu Tränen gerührt, ohne sich zu fragen, warum. Victor Hugo, nein, das stellte er sich nicht vor, er wusste nicht, wer das war. Aber damals sagte er sich, eines Tages würde er es vielleicht wissen.