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»Lisa, ich bin’s.«
Obwohl es sie sehr aufwühlt, zum ersten Mal seit sieben Jahren wieder persönlich seine Stimme zu hören, ist ihr zum Lachen zumute, wer sonst sollte es denn sein? Ein seit sieben Jahren auf Eis liegendes telefonisches Stelldichein ...
»Ich weiß.«
»Ich wusste, ich würde dich erreichen. Ich liebe dich.«
»Ich habe Angst, Carlo.«
»Ganz ruhig. Ich habe wenig Zeit. Hör mir gut zu. Die Führungsspitze unserer Organisation hat erklärt, dass sie den bewaffneten Kampf einstellt und ihre Niederlage anerkennt.«
»Ich weiß, ich lese immer noch Zeitung.«
»Sie hat das Richtige getan, ich bin einverstanden, auch wenn ich gern gefragt worden wäre. Aber dadurch ändert sich die Lage. Ich habe den Kampf sieben Jahre lang im Knast fortgesetzt. Ich habe nicht aufgegeben, ich habe alle Weisungen befolgt. Doch jetzt legen wir die Waffen nieder, es ergibt keinen Sinn mehr, im Knast zu bleiben. Für den Heldentod habe ich nichts übrig.«
»Das heißt?«
»Das heißt, ich gehe fort.«
»Einfach so?«
»Ja, einfach so. Du erinnerst dich? Damals nannten wir das ›Politik der Ziele‹. Hält man ein Ziel für richtig und notwendig, nimmt man es in Angriff, man verwirklicht es, man wartet nicht, bis man darauf angesetzt wird. Ich habe mir meine Freiheit genommen.«