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„Ach was, Werner Gattermann hat einen Denkzettel mehr als verdient! Hab ich dir doch erklärt. Mach dir mal keinen Schädel. Wenn du tust, was wir besprochen haben, kann nichts schiefgehen.“ Frank schaute Melanie tief in die blauen Augen, um ihre Bedenken zu zerstreuen. „Glaub mir, es ist wirklich nur ein Streich innerhalb der Familie, mehr nicht. Wenn auch ein ziemlich böser, na und! Er soll sich ruhig bis auf die Knochen blamieren, wenn er als Kriminalhauptkommissar a. D. schon derart außer Diensten ist, dass er sogar auf den primitiven Enkeltrick reinfällt. Und das, meine Liebe, ist nicht strafbar. Und keine Sorge, die Kohle kriegt er natürlich wieder. So, Mellaschatz, eh ich wieder losmuss, lass uns doch noch mal schnell …“ Frank versuchte, Melanie auf sich zu ziehen, doch sie wollte jetzt lieber unten liegen. Das war was ganz Neues. Egal, Frank liebte es auch, missionarisch zu lieben.

Werner war wieder allein zu Haus. Rosalie und Kinder quälten sich in der höheren Bildungsanstalt, der arbeitsscheue Schwiegersohn lümmelte wahrscheinlich in der Jobagentur herum und Helga hatte einen Friseurtermin. Färben und Dauerwelle, das konnte dauern. Je länger, je lieber, wünschte sich Werner. Er plagte sich mit der Vorbereitung des Präventionsseminars. Zwar hatte er die gesuchten Fachartikel irgendwann gefunden, gründlich studiert und sich Notizen gemacht, kam aber mit dem Entwurf eines eigenen Vortrags nicht richtig voran. Er konnte sich einfach nicht konzentrieren. Schuld war seine australische Enkeltochter Kässrihn, die sich wieder Kathrin nannte, seitdem sie nach Berlin übergesiedelt war.

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