Читать книгу Der ungeliebte Amadeus und andere Kriminalgeschichten онлайн
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Das Telefon bimmelte. Werner bekam einen derartigen Schreck, dass ihm das Gerät beinahe aus der Hand gefallen wäre. Kathrins Freundin war am Apparat und entschuldigte sich für den verspäteten Anruf, aber sie sei wegen eines blöden Staus auf der Autobahn gerade erst in der Stadt angekommen. Sie wolle nur schnell eine Kleinigkeit essen und warte in einer halben Stunde vor der Sparkasse auf Herrn Gattermann. An der Motorradkleidung und an den langen blonden Haaren könne er sie erkennen. Er möge sich aber bitte, bitte beeilen, sie müsse doch pünktlich zur Übergabe der Provision wieder bei ihrer Freundin Kathrin in Berlin sein. Es käme auf jede Minute an. Bis gleich. Knack, tut, tut, tut …
Werner Gattermann verließ die Sparkasse mit einem prall gefüllten Kuvert in der Brusttasche und mit einem mulmigen Gefühl im Bauch. So viel Bargeld hatte er noch nie mit sich herumgeschleppt. Ihm war bewusst, wie unvernünftig er sich verhielt. Und das nicht nur, weil er sich vor zwei Stunden mit dem Thema „Senioren und ihr liebes Geld“ befasst hatte. Auch unabhängig davon war es für ihn selbstverständlich, als alter Mensch größere Beträge niemals ohne Begleitung abzuheben. Aber wen hätte er mitnehmen sollen? Helga? Unmöglich! Die war erstens noch nicht eingeweiht und saß zweitens beim Friseur. Oder Frank? Um Gottes Willen! Dieses arbeitsscheue Element durfte auf keinen Fall Wind von der Höhe seiner Ersparnisse kriegen. Der würde doch glatt die Jobsuche aufgeben und ihn in Zukunft nur noch anschnorren.