Читать книгу Der ungeliebte Amadeus und andere Kriminalgeschichten онлайн
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„Was soll ich bloß machen, Opi?“, schluchzte es am anderen Ende der Leitung. „Ich bin ‚so wärri‘ traurig und ‚häff so männi tihrs inse Eihs‘.“ Das Schluchzen ging nahtlos in lautes Heulen über.
„Bitte nicht, nicht weinen, mein Engelchen!“, versuchte Werner zu trösten, „vielleicht kann dir der Opa aus der Patsche helfen. Wozu sind denn Opis da, nicht wahr? Hahaha! Na sag schon, wie viel brauchst du?“
„Zwanzig, zwanzigtausend, Opi. Besser wären fünfundzwanzigtausend. Mama hätte mir sogar dreißigtausend überwiesen, aber für die Maklerprovision würden mir zwanzig… äh, fünfundzwanzigtausend erst einmal reichen.“ Kathrin begann erneut herzzerreißend zu schluchzen: Nein, nein, nein, nicht einmal vom besten Opi der Welt könne sie so einen großen Liebesdienst annehmen, und er hätte ja auch nur seine bescheidene Rente … Ach, am besten wäre es, sie ginge wieder zurück nach „Austrälia“. Huhhuhhuh!
Einen Moment hatte sich Werner darüber gewundert, wie perfekt seine Enkelin bereits nach so kurzer Zeit die deutschen Zahlwörter beherrschte und sogar akzentfrei aussprach. Wenn Kathrin Zahlen so am Herzen liegen, freute er sich, wird sie bestimmt mal eine großartige Geschäftsfrau. Und deshalb sagte er ihr die Fünfundzwanzigtausend zu. Er bekomme ja Pension und damit sei eine solche Hilfsaktion innerhalb der Familie schon mal für kurze Zeit zu verkraften. Kathrin überhäufte ihn mit Dankes- und Lobeshymnen und Werner sonnte sich darin.