Читать книгу Der ungeliebte Amadeus und andere Kriminalgeschichten онлайн
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Anke hatte im Studium einen netten Mann kennengelernt, ihn mit 23 Jahren geheiratet, ihm mit 24 und 26 jeweils eine Tochter geboren und mit 27 feststellen müssen, dass er doch nicht ganz so nett war, denn er hatte ihre zehn Jahre jüngere Schwester geschwängert. Andreas beteuerte unter Tränen und Rotzblasen, dass er nur ein einziges Mal schwach geworden wäre. Und auch nur, weil sich Rosalie ihm halbnackt an den Hals geworfen hätte und er, beschwipst wie er war, den Reizen ihrer jugendlich festen Brüste nicht widerstehen konnte. Rosalie dagegen schwor Stein und Bein, dass Andreas sie schon bedrängt hätte, als sie noch 16 war und sie sich nur deshalb ein Jahr später mit ihm eingelassen habe, weil er immer häufiger gedroht hätte, sie auch mit Gewalt zu nehmen, wenn sie nicht endlich willig wäre. Tatsächlich war sie es aber leid gewesen, ständig von den Freundinnen gehänselt zu werden, weil sie mit 17 immer noch Jungfrau war. Das allerdings hatte sie bis heute niemandem gebeichtet. Helga glaubte ihrer Lieblingstochter aufs Wort. Daraufhin glaubte Anke ihrem Mann ebenfalls aufs Wort. Nicht zuletzt, weil sie ihre Schwester nur zu gut kannte. Werner, der aus berufsbedingter Routine heraus nur Fakten Glauben schenkte, hielt sich zurück. Der einzige offensichtliche Fakt war nämlich Rosalies zunehmender Bauchumfang.