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»Vielleicht«, sagte Gelsenrath zögerlich, um den Eindruck zu erwecken, ihm käme der Gedanke erst während des Sprechens, »sollten Sie wieder öfters das Haus verlassen.«

»Meinen Sie?«

»Ich denke, es wäre ganz in Thoralfs Sinne. Sie verlieren ihn ja nicht aus dem Herzen, wenn Sie anderen Menschen begegnen, die auch um Thoralf trauern.«

Fräulein Rosalinde entgegnete nichts, doch nach ein paar Augenblicken nickte sie beinahe unmerklich mit dem Kopf.

Gelsenrath bemühte sich nach Kräften, die ernste Miene beizubehalten. Am liebsten wäre er vor Freude durch die Essküche gesprungen. Fräulein Rosalinde würde wieder ausgehen – und wenn er sich nicht zu dumm anstellte, mit ihm.

»Sie sind so gut zu mir, Herr Gelsenrath.« Fräulein Rosalinde blinzelte. Der Trauerschleier war verschwunden. »Wenn Sie am Wochenende Zeit haben, finden Sie mich im Garten meiner Eltern in der Sparte vor den Bahnanlagen.«

Der Ober stellte zwei Krüge Münchner Löwenbräu auf den Tisch. Wegen dieses Bieres hatte Thomas Kutscher auf dem Treffen im »Bavaria« in der Nikolaistraße 2 bestanden. Edgar Wank trank das bayerische Gebräu ebenfalls gern und mochte die Kneipe, auch wenn er sich etwas müde fühlte, ihm deshalb der Lärm auf die Nerven ging und er schon wieder über zwanzig Minuten auf den Freund gewartet hatte. Dieses Mal hatte ihn Letzteres weniger gestört, denn es galt, die Zeit bis zum Ende der Vorstellung im Alten Theater herumzubringen.

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