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Möbius riss ihn aus seinen Träumen. Der Architekt stapfte schweren Schrittes an den Tisch und brummte unter seinem gezwirbelten Schnurrbart hervor: »Ich sehe, Sie sind vorbereitet, Herr Gelsenrath. Bringen Sie mich auf den neuesten Stand!«

»Sie sehen hier die einzelnen Etagen. Die Stuckateure sind im ersten Obergeschoss am Werke. Der Zimmermann arbeitet im Treppenhaus.«

Möbius beugte sich über den Tisch, setzte den Kneifer auf seine Nase und fuhr mit dem Finger über die Zeichnung. Ohne aufzuschauen, fragte er: »Sie haben den Zeitplan im Blick, junger Mann?«

»Ich denke, die Stuckateure werden pünktlich fertig sein. Gleich am Montag werde ich den Fortgang der Arbeiten wieder überprüfen. Mit dem Fahrrad bin ich ja schnell dort.«

»Sie mit Ihrem Fahrrad!« Möbius rückte den Zwicker auf der Nase zurecht. »Sie müssen Obacht geben, dass die Handwerker Sie nicht für einen Studenten halten und es an Respekt mangeln lassen.«

Der Herr hat Sorgen, dachte Gelsenrath, aber er nickte beflissen.

»Die jungen Leute denken immer, sie müssten alles ganz anders machen.« Möbius strich mit der Hand durch seinen Bart und guckte wie ein strenger Lehrer. »Doch Sie müssen bedenken, dass die Zeit ohnehin nicht stillsteht. Und häufig sind es die Menschen mit einem großen Maß an Wissen und Lebenserfahrung, die Neues erschaffen.«

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