Читать книгу Fallsucht. Der andere Berlinkrimi онлайн
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»Daß er sich weigert, gegen Dich auszusagen, ist doch schon mal ein Anfang.«
Vor der Tür rumpelte es.
»Los, Kommissar, verschwinde«, sagte Wladimir. »Mein Kumpel steht bereit, wenn Du was erfährst.«
Jakob krabbelte wieder auf seinen Deckel, Wladimir wusch sich die Hände. Sein Kumpel betrat, dicht hinter ihm Wladimirs Bewacher von der Justizverwaltung, den Vorraum. »Aber sicher ist das Klo für alle da, Wachtmeister«, sagte der Kumpel und ging breitbeinig zu den Pissoirs. »Ist ja kein Privatbesitz, so’n Gericht.«
Wladimir trocknete sich mit einem Papiertuch die Hände ab und streckte sie seinem Bewacher hin. »Legen Sie mich in Ketten, Chef.«
Der Beamte sah sich hektisch um und schloß die Handschellen. »Hast Du Verstopfung, oder was? Das hat ja ewig gedauert.«
»Die Frage ist mir zu privat. Ein bißchen Intimsphäre steht sogar einem Untersuchungshäftling zu. Aber wir Russen essen doch immer Kohl und Rote Beete, damit hat’s sicher zu tun.«
Die Tür fiel zu und Jakob verließ seine wenig komfortable Position auf der Herrentoilette. Ein Handy. Er hatte die Dinger noch nie gemocht. Und die blöde Filmerei von Laien auch nicht. Jetzt war er ein Filmstar, ein zappelnder, sabbernder Jakob, dessen Kopf auf den Boden schlug. Er hing am Haken eines verschwundenen Handys, eine schillernde, sich windende Maräne an einem tiefen, krummen, verfluchten Haken.