Читать книгу Fallsucht. Der andere Berlinkrimi онлайн
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Jakob Hagedorn Epileptiker.
Viele hatten nur einen Anfall und nie wieder. Abwarten, achtsam sein, nicht Auto fahren. Kein Problem ohne Führerschein. Nicht auf Leitern, Türme steigen, an Berghängen kraxeln, am besten gleich hinsetzen, fällt sich nicht so tief. So war er zur Gerichtsverhandlung gekommen, versuchte, das Loch mit Erinnerungen anderer zu füllen.
In all den Wochen hatte er nicht an Hanna gedacht. Sie war auf der anderen Seite des Spalts, in seinem alten Leben, vor der Schaukel.
»Ist hier noch frei?« Eine alte kleine Frau zog ihren Rentnerporsche an die Seite und ließ sich fallen. Das Modell war aus Schottenkaro, mit krummen kleinen Rädern, an seinen Öffnungen baumelten Püppchen, Karabinerhaken mit Einkaufswagenmünzen und Gummibändern, ein Kamm, eine hölzerne Schildkröte und eine BVG-Monatskarte. Jakob sah die alte Frau an. Irgendetwas zog von der anderen Seite des Spalts vorbei.
»Ich hätte schon gedacht, daß mein Eindruck bleibender ist.« Die Alte schlug das Verdeck ihres Porsche zurück und entnahm ihm eine Tüte mit geschnittenem Brot. »Aber so ist das Alter. Alle sehen durch einen hindurch.« Sie hielt Jakob die Tüte hin, er nahm eine Hand voll und schnupperte daran. »Keine Sorge, auf der Fensterbank getrocknet. Nur Anfänger verfüttern schimmliges Brot.«