Читать книгу Fallsucht. Der andere Berlinkrimi онлайн
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Die Alte stand auf, verharrte vor der Bank, bis ihre Knochen sich sortiert hatten und stakste mit dem Brot zum Busch der Schüchternen. Sie verteilte die Reste um das Versteck, legte die Tüte auf Kante zusammen und verstaute sie in ihrem schief hängenden Mantel.
»Laß uns gehen, Kommissarchen, Du kannst oben auf sie warten.« Sie nahm ihr Wägelchen und schaukelte los, direkt auf Hannas Haustür zu. Jakob folgte ihr wie ein Entenjunges.
Das erste, was er erkannte, nachdem die Alte die Wohnungstür aufgeschlossen hatte, war der Geruch. Die Erinnerung an Hanna überflutete ihn. Um halb vier in der Nacht hatte er beim Verlassen der Wohnung in das verdutzte Gesicht der Alten geblickt, die Jakob mit dem Schlüssel auf ihn gerichtet anstarrte, als wäre er eine Fata morgana. Jetzt stand sie in der Küchentür und sah ihm bei seiner Erinnerungsarbeit zu. »Na, hast Du es wieder?«
Jakob nickte. »Entschuldigung, das hatte ich einfach vergessen.«
»Du entschuldigst Dich zu viel, weißt Du das?« Die Alte klapperte in der Küche, als räume sie die Schränke aus. Jakob schloß noch einmal die Augen und sog den Geruch der Wohnung ein. Staub, alter Lack von den Türen, eine Prise Erde, der süßliche Geruch einer alten Frau und über all dem Hanna.