Читать книгу Fallsucht. Der andere Berlinkrimi онлайн
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Das war sein Durchbruch.
Er fand ein Mordopfer, das niemand vermißte. Und den Mörder dazu. Sie saßen mit einem unrasierten, fünfzigjährigen Vierschröter im Verhör, der seine Nachbarin erwürgt hatte, was unstrittig war, trotzdem schwieg der Mann wie zugeklebt. Sie hatten es von allen Seiten versucht, aber seine Deckung war so geschlossen wie die Beweislage dürftig. Da war Oskar Kaffee holen gegangen.
Als er zurückkam, hockte der Mann zusammengekauert mit aufgerissenen Augen in der Ecke, gestand alles und wollte raus, weg, so schnell wie möglich. Jakob Hagedorn hatte auf dem Stuhl neben ihm ein kleines Mädchen gesehen, fünf, sechs Jahre alt. In einem vorgestrigen Blümchenkleid saß sie, einen Zopf im Mund, auf ihren Händen, baumelte mit den in Strümpfen und Lackschuhen steckenden Beinen und sah abwechselnd Jakob und den Nachbarinnenwürger an.
Da hatte der Kommissar den Mann gefragt, ob er das Mädchen kennt, schließlich will man wissen, mit wem man es zu tun hat. Hatte ihr Kleid beschrieben und die dünnen braunen Zöpfe. Sie war die Schwester des Vierschröters, tragisch ertrunken mit fünf Jahren in einem Teich. Tatsächlich hatte ihr einziger Bruder sie ertränkt. Elf war er und wollte alle elterliche Liebe, nicht die kleinere Hälfte. Gestand das alles, nachdem er aufgesprungen war, bloß weg von dem Stuhl, der für ihn leer blieb, bloß weg von Jakob, dem Geisterseher. Gestand das Ende der Nachbarin gleich mit, das Maul hatte sie endlich halten sollen, die Giftnatter.