Читать книгу Fallsucht. Der andere Berlinkrimi онлайн
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Tickeditack, sie verrinnt.
Hanna betrat die Station und glaubte, es sei das Orchester der Kranken, das so verstimmt die Flure in Besitz nahm. Sie glaubte an das Klammern der Todesnahen, an krallende Finger in weißbekittelten Unterarmen. Tun Sie doch was, helfen Sie, ich habe Schmerzen, bekomme keine Luft, habe Angst Angst Angst.
Sie brauchte zwei Monate, um die Quelle der quälenden Töne zu entdecken. Auf dem Flur stritt ein Angehöriger mit der Oberschwester, also ging sie in den Lagerraum für die medizinischen Hilfsmittel, um sich auf das Diktat der Arztbriefe konzentrieren zu können, und schloß die Tür hinter sich. Es fiepte, kreischte und dröhnte um sie. Sägen quietschten über Metall, in Röhren jaulte der Misston. Sie sah sich um, aber da war nur ihr Arbeitsgerät, steril verpackt, systematisch gelagert. Kanülen, Spritzen, Klistiere für die Verstopften, Windeln für die Inkontinenten, künstliche Darmausgänge. Starr saß sie da, wollte nach Mutter und Schwestern rufen, die abdecken, raustragen sollten.