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Sehr wahrscheinlich.

So hangelte sie sich von Tag zu Tag, Woche zu Woche, immer müder, immer weniger in der Lage, einen Ausweg zu sehen jenseits der Geschlossenen. Sie wurde gereizt und aggressiv. Ihre zunehmenden Ausfälligkeiten und beißenden Kommentare hielten ehrfürchtige Patienten für Kompetenz. Bis Hermine Neuhaus auf ihre Station kam und Hanna nach achtundvierzig Stunden Dienst und also Dauerbeschuß einer Schönbergsinfonie, die auf Endlosschleife gestellt war, am Ende war wie noch nie in ihrem Leben. Der Pfleger Christian schob sie hinein, ein weicher Mann, dessen Mitgefühl um einige Kubikmeter zu groß war für seine Arbeit und der sich mit Cannabis die Erkenntnis vom Leib hielt, daß er besser umschulen sollte. Wie durch einen Tunnel sah Hanna, daß Christian außerordentlich sanftmütig mit der Kranken umging. Er stoppte vor Hanna, die Mühe hatte, in dem riesigen Krankenhausbett das kleine Vögelchen zu entdecken, das sie aus braunen Äuglein ansah.

»Das ist Hermine«, sagte er, »und sie möchte bei uns sterben.«

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