Читать книгу Wer die Lüge kennt. Ein Provinzkrimi aus Berlin онлайн
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Durch ihr weißes Rippshirt war deutlich erkennbar, dass es sie fröstelte. Sie zog ihre lange graue Wollstrickjacke fester um sich, strich sich mit der linken Hand ihre Haare aus dem blassen Gesicht und kreuzte die Arme vor der Brust. »Sorry, Martin, ich bin glatt über den Tagungspapieren eingeschlafen. Wer ist es denn?« Dann fiel ihr Blick auf den Mann im Türrahmen, und ihr Gesicht verlor seine Farbe.
5
Glander schaute von Lea zu Connor Fraser und hatte gar kein gutes Gefühl. Lea war wie vom Donner gerührt, und es kostete sie offensichtlich einige Mühe, sich wieder in den Griff zu bekommen. Auch Fraser hatte sich für einen Moment nicht unter Kontrolle, und was da in seinem Blick lag, war nicht zu missdeuten.
Glander räusperte sich und wandte sich an Lea. »Lea, willst du deinen Bekannten nicht hineinbitten? Vielleicht klärt ihr, was auch immer zu klären ist, drinnen und nicht in dieser Kälte.«
Lea nickte abwesend und bat Fraser auf Englisch einzutreten, in aller Förmlichkeit darauf hinweisend, dass er nicht lange bleiben könne. Fraser nickte Glander zu und trat in den Flur. Der Fremde und Lea standen sich gegenüber, und Glander sah beiden die Unsicherheit darüber an, wie sie sich begrüßen sollten. Fraser wollte Lea offensichtlich umarmen, aber der war das nicht recht. Glander fragte sich, ob das an ihrer legeren Kleidung lag oder an seiner Gegenwart. Wer zum Teufel war dieser Typ? Und was war zwischen den beiden gelaufen? Dass da etwas gelaufen sein musste, war eindeutig. Glander gab Lea einen Kuss auf die Wange und versuchte einen möglichst stilvollen Abgang hinzulegen.