Читать книгу Mörderisches Bayreuth. Ein Franken-Krimi онлайн
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„Ich möchte da keinen Verdacht aufkommen lassen, dass … Also ich möchte sichergehen“, erklärte Manfred, „keinen Keil in egal welche Beziehung meiner Gäste zu treiben.“ Deshalb habe er lieber vorher gefragt.
Dann schoss ihm die Röte ins Gesicht und er fing an, über die Zusammenstellung der Tageskarte zu philosophieren.
Annalena war klar, was er mit „vorher“ meinte, äußerte sich aber dazu nicht. Sie wollte den Dingen ihren Lauf lassen.
Als sie ihre Cappuccino-Tassen zum dritten Mal geleert hatten, waren sie per Du und Manfred konnte es sich nicht verwehren, Annalena ein kleines Küsschen auf die Wange zu setzen. Er war überglücklich.
Was er ihr nicht verriet, war seine kurze Begegnung mit Heiko Springer, etwa 30 Minuten bevor seine Traumfrau in der Auffahrt ihrem Taxi entstiegen war. Der Finanzberater war mit glasigen Augen und breitem Grinsen durch die Eingangshalle gewandelt und fast mit Manfred zusammengestoßen. Darauf hatte der sich vorgestellt, kurz den Wunsch geäußert, man könne sich in Sachen Anlageberatung doch näher kennenlernen, und war dann gleich auf sein Herzensthema gesprungen: Wie eng war das Band zwischen den Bewohnern der Siegfried-Suite? Ein lockeres Verhältnis oder hatten sie beide aus Versehen ihren Ehering zuhause vergessen? Springers Aussagen deckten sich mit dem, was Annalena berichtet hatte. Geschäftspartner. Manfred war so erleichtert, dass er über die vernebelten Sätze zu „sehr enger Freundschaft“ und „persönlichen Interessen“ gar nicht weiter nachdenken wollte.