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Die Mundwinkel des Kripobeamten zuckten unkontrolliert und er zwirbelte seinen Schnurrbart. Dann holte er tief Luft, um loszudonnern: „Mein lieber Herr erzbischöflicher Jurist, der weltliche Dritte scheißt auf Ihr kanonisches Recht und wird Ihnen gleich gewaltig aufs Kirchendach steigen! Wir haben es hier mit einem Mordfall an einem Ihrer Würdenträger zu tun und ich habe die Aufgabe, diesen Fall zu lösen. Kommen Sie mir bloß nicht mit hirnrissigen Argumenten daher. Verarschen kann ich mich auch alleine, dazu brauche ich Ihre lächerlichen Eskapaden nicht. Die sind unnötig wie ein Kropf. Wir können dieses Gespräch jetzt auf zivilisierte, vielleicht ja sogar hilfreiche Weise angehen oder gerne bei uns in der Schildstraße fortsetzen.“

Die Halsschlagader des so gescholtenen Juristen schwoll schlagartig an, da kroch aber schon der Geistliche aus dem Generalvikariat wieder aus seinem Kokon. „Aber, meine Herren, mäßigen wir doch unseren Ton“, schlug er vor. „Sehen Sie, Herr Hauptkommissar, der Besuch eines Kurienbischofs ist schon etwas Außergewöhnliches. Das ist nichts für unsere Ebene.“ Dabei breitete er seine Arme in Richtung der links und rechts von ihm sitzenden Kollegen aus. „So ein wichtiger Besuch wird bei uns im Erzbistum ganz oben abgestimmt. Wie Sie vielleicht wissen, gibt es in Deutschland 27 Bistümer, davon sieben Erzbistümer. Bamberg ist eines davon und untersteht direkt dem Vatikan. Das heißt aber im Umkehrschluss, dass wir uns auch um die Belange der Bistümer Eichstätt, Speyer und Würzburg mitkümmern müssen. Wer kann da immer wissen, was sich alles im Erzbistum abspielt, vor allem im Vorfeld eines hohen Besuchs. Wir, so wie wir hier vor Ihnen sitzen, waren alle nicht direkt in die Bambergreise des Kurienbischofs eingebunden.“

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