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Das Schicksal meinte es gut mit ihr. Ein schwerer grippaler Infekt zwang ihn, wenige Tage nachdem er aus dem Krankenhaus entlassen worden war, erneut ins Bett. Er fieberte hoch. Diesmal packte sie die Gelegenheit beim Schopf. Sie wusste, dass sich so bald keine bessere bieten würde. Sie flößte ihm ein Schlafmittel ein, zog die Daunendecke zur Seite und riss das Fenster auf. Die kalte Zugluft würde den Rest besorgen. Er starb vier Tage später an einer Lungenentzündung.

Sie ging die Gräberreihen entlang zum schmiedeeisernen Tor. Die gut gemeinten Angebote, sie zu begleiten, hatte sie erfolgreich abgewehrt. Sie wollte noch ein wenig mit ihm allein sein, hatte sie behauptet und am offenen Grab gewartet, bis die zur Tafel geladenen Gäste vorausgegangen waren.

Die Rolle der trauernden Witwe hatte sie überzeugend gespielt. Sie würde ihn tatsächlich vermissen, ein bisschen zumindest, hatte sie während des Requiems gedacht. Mehr als zwanzig Ehejahre hinterließen Spuren.

Sie atmete durch, war zufrieden, fast ein wenig stolz auf sich. Sie zog das Handy aus der Tasche. Er hatte ihr eine SMS geschickt. Treffen würde sie den Zimmernachbarn ihres Mannes, den sie im Raucherraum des Krankenhauses kennengelernt hatte, erst in ein paar Tagen. Das verlangte der Anstand. Das Gerede im Freundeskreis würde sich sowieso nicht vermeiden lassen.

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