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Lotte Prinz hatte sich richtig in Rage geredet und musste jetzt erst einmal gehörig durchschnaufen. Vorsichtig schlürfend nahm sie einen Schluck von dem Kamillentee, den ihr Rosa gerade mit einem aufmunternden Lächeln serviert hatte.
„Und … und haben Sie mit der Klinik noch einmal Kontakt aufgenommen?“, fragte Frieda in die Stille hinein.
„Ja, zwei Wochen später. Weil der Kurtl gemeint hat, dass wir uns das nicht gefallen lassen dürfen. Also hab ich mich hingesetzt und dem Dr. Weinzierl einen Brief geschrieben. Ganz höflich hab ich ihn gebeten, dass er mir einen Teil der Kurkosten erlassen soll, weil ich doch die Kur vorzeitig abbrechen musste, und wegen der Schmerzen.“
„Und die Antwort?“
Lotte Prinz zuckte frustriert mit der Schulter und zog ein Kuvert aus ihrer Handtasche.
„Da, lesen Sie selbst.“
Frieda überflog das Schreiben mit dem geschlungenen MAA als Briefkopf, dem Logo der Maharishi Ayurvedaklinik Adang. „Ihrem Wunsch kann leider nicht entsprochen werden“, hieß es da, und in der Begründung war zweimal von der „Selbstverantwortung des Patienten“ die Rede. Außerdem habe Frau Prinz durch ihre Unterschrift zur Kenntnis genommen, „dass ein positiver Effekt der Kur nur dann gewährleistet ist, wenn alle ärztlich verschriebenen Anwendungen die gesamte Kurdauer über konsumiert werden“. Dem habe sich Frau Prinz durch ihren Abbruch der Kur nun ja leider entzogen.