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„Danke für das Hintergrundgespräch“, sagte Frieda zu Lotte Prinz, die bereits aufgestanden war und nach ihrer Jacke griff.

„Ich verspreche Ihnen, dass ich alles, was Sie mir erzählt haben, nur anonymisiert verwenden werde. Und sollten Sie Ihre Meinung noch ändern, was die Unterlagen betrifft, können Sie mich jederzeit anrufen.“

Das leidende, geschwollene Gesicht von Frau Prinz verriet ihr, dass sie sich diesbezüglich keine Hoffnung zu machen brauchte.

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„Die Welt ist alles, was der Fall ist, hat uns der gute alte Wittgenstein vor jetzt bald hundert Jahren verkündet. Er hat nicht vorhersehen können, dass dank der unablässig anbrandenden Esoterikwellen unser Begriff von der Welt mittlerweile recht ordentlich erweitert worden ist, nicht wahr?“

Es sollte zynisch klingen, aber irgendwie schienen alle Argumente an Emma abzuprallen. Die alte Schulfreundin hatte Frieda schon im Vorjahr das Versprechen abgenommen, bei ihrem nächsten Besuch in der alten Heimat unbedingt einmal in ihrer „Hütte“ vorbeizuschauen. Diese erwies sich als stattlicher Vierkanthof außerhalb der Stadt, den Emma und ihr Mann, ein bekannter Architekt, günstig gekauft und modernisiert hatten. Die ehemalige Stube, ausgestattet mit einer Oberlichte aus Milchglas, diente Emma als Grafikbüro, nicht weniger als drei große Apple-Computer prangten auf den weiß lackierten Schreibtischen. Bei der Führung durchs Haus waren Frieda seltsame Apparaturen an den Wasserhähnen aufgefallen. Emma hatte ihr erklärt, dass es sich um Wasserbelebungsgeräte nach Johann Grander handelte, was prompt zu einer heißen Diskussion über Glauben und Wissen geführt hatte. Mittlerweile waren sie bei der Komplementärmedizin angelangt. Dem Thema, das Frieda derzeit am meisten beschäftigte.

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