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»Lass Joe in Frieden. Sei froh, dass das Kind endlich mal etwas Sinnvolles macht.«

Obwohl mir auch Papas Geschwätz gehörig auf den Wecker geht, kann ich mit ihm doch besser als mit Mama. Eigentlich kann ich mit ihr überhaupt nicht. Zwischen uns liegen Welten. Obwohl sie »erst« Anfang fünfzig ist, scheint sie genauso alt zu sein wie ihre Eltern. Wahrscheinlich ist sie schon als alte Frau auf die Welt gekommen. Dabei sieht sie ganz normal aus, ich meine, wie eine Fünfzigjährige eben aussieht. In letzter Zeit kleidet sie sich jedoch ein bisschen komisch. Anscheinend holt sie, mit etwas Verspätung, die Hippiezeit nach. Früher, als Papa noch mit Zöpfchen, Schnurrbart und ausgeleiertem T-Shirt herumlief, sah sie eher aus wie seine Mutter. Seit er seine Liebe zu Designerklamotten, Kurzhaarfrisur und Dreitagebart entdeckt hat, trägt sie weite, lange Röcke und geblümte Blusen, färbt ihr ursprünglich dunkelbraunes Haar mit Henna rot und lässt sich alle drei Monate von einem Promi-Coiffeur im ersten Bezirk einen Afrolook verpassen. Angeblich hat sich der gute Karli gestern geweigert, ihr altmodisches Outfit aufzufrischen. Er ist eben sehr bedacht auf seinen guten Ruf. Mama kam mit dezenten graublonden Strähnen heim und war schwer deprimiert. Mich hat sie übrigens auch einmal zu diesem Karli geschickt. Einmal und nie wieder! Die Antipathie war gegenseitig. Seit ich selbst für mein Aussehen verantwortlich bin, trage ich mein Haar extrem kurz.

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