Читать книгу Tatort Gemeindebau. 13 Kriminalgeschichten aus Wien онлайн
19 страница из 50
»Die Erni?«, versicherte ich mich, obwohl die Umstände eigentlich keine Zweifel ließen.
»Ja, die Frau Novacek«, bestätigte die junge Frau mit einem mitfühlenden Nicken.
Mir kam plötzlich vor, als würden die Steinsplitter im Terrazzoboden zu tanzen beginnen, gleichzeitig setzte das Stiegenhaus zu sanftem Schaukeln an, wie ich es von den Bootsfahrten auf der Alten Donau kannte. Gerade noch rechtzeitig bekam ich das Geländer zu fassen. Das Nächste, woran ich mich erinnere, war der besorgte Gesichtsausdruck der Pospischil, die sich über mich beugte und meine Wange tätschelte. »Geht schon wieder«, murmelte ich peinlich berührt.
»Gleich zwei am selben Tag wärn a bissl viel«, hörte ich die Neumeister sagen. Dann waren die Frauen wieder abgelenkt, weil sich die Vierertür öffnete und die Männer Erni mit den Füßen voraus im Sarg aus ihrer Wohnung trugen. Ganz so, wie sie es sich immer gewünscht hat, dachte ich. Denn Erni hatte nicht nur einmal gesagt, dass sie lieber zu Hause sterben wollte, als in einem Heim dahinzuvegetieren.