Читать книгу Tod im Kirnitzschtal онлайн
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Sicher, Sandra hatte auch ihre guten Seiten. Wenn sie einen Verdacht hatte, dann war der zu 90 Prozent berechtigt, auch wenn sie noch keine Beweise präsentieren konnte. Wenn man sie in Ruhe recherchieren ließ, brachte sie am Schreibtisch mithilfe des Computers die erstaunlichsten Dinge ans Licht. Ihre Spürnase war wirklich gut. Ihre forsche Art allerdings schreckte die meisten Menschen erst mal ab. Bevor sie ihren Freund gewechselt hatte, ging es noch, aber seit sie sich anzog wie ein Gothic-Punk, war sie eine echte Belastung für seine Abteilung. Für die Arbeit vor Ort war Sandra denkbar ungeeignet, außer es ging ins Punkermilieu, da fiel sie derzeit nicht auf.
Leo guckte auf die Uhr, zehn nach fünf. Auch sein Zeitmesser hatte ein weiß-blaues Rautenmuster. Ein paar Andenken an die bayerische Heimat hatte er sich nicht verkneifen können. Zu Hause würde er dieses kitschige Zeug nie benutzen, aber hier, im fernen Ausland, zeigte er Flagge. An der Wand hing ein Poster vom Oktoberfest, und die einzige Grünpflanze in seinem Büro, eine Aloe Vera, fristete ihr Dasein in einem bayerischen Steingut-Bierkrug.