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»Ich hätte eigentlich gerne bayerische Kartoffelknödel. Können Sie mir sagen, welche von denen hier jetzt besser sind?«, fragte er die Kassiererin. Die, eine mollige Mittvierzigerin mit einer Frisur wie ein aufgeplatztes Sofakissen, hörte sofort auf zu tippen und sah sich die beiden Packungen genau an. Dann wandte sie sich lautstark an ihre Kollegin an der zweiten Kasse: »Du, Hilde, weißt du, welche von den Klößen hier besser sind? Die Grünen oder die Thüringer? Der Herr da will eigentlich bayerische, aber die ham wir ni.«

Die Kollegin hörte sofort auf zu kassieren und nahm sich des Problems ernsthaft an. »Also die da«, sie deutete auf die Thüringer Packung, »die kenn ich, die sind gut. Mei Alder hat letzten Sonntag gleich drei Stück davon verdrückt. Die könn’ Se nehmen. Aber ob die wie die bayerischen schmecken …«

Leo Reisinger war das zu diesem Zeitpunkt schon viel zu viel Getue um seine Knödel, er hätte am liebsten sofort alles eingepackt, gezahlt und sich aus dem Staub gemacht. Da hatte er aber nicht mit der Gründlichkeit einer sächsischen Hausfrau gerechnet. Seine Kassiererin hatte inzwischen den Text auf der Rückseite der Thüringer Klöße studiert und stellte fest, »Die sind halb und halb«, sie hielt das andere Paket hoch, »und die da sind rohe Klöße, oder?« Die Frage ging an die drei Kunden, die hinter Reisinger in der Schlange standen. Sofort entwickelte sich ein angeregtes Gespräch darüber, ob die Grünen nur aus rohen oder eventuell auch mit einem Teil gekochter Kartoffeln gemacht würden.

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