Читать книгу Tod im Kirnitzschtal онлайн
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Die Schlange an der zweiten Kasse mischte sich schnell ein. »Es kommt darauf an, wozu Sie die essen wollen, junger Mann«, klärte ihn eine ältere Dame in feinstem Hochdeutsch auf. »Wenn Sie eine Gans dazu machen, würde ich Ihnen zu den grünen Klößen raten, bei einem Kalbsbraten eher zu den Thüringern.«
»Nee, nee, das ist reine Geschmackssache«, sagte ein junger Mann mit ziemlich fantasievollem Outfit, wahrscheinlich ein Künstler oder ein Student oder beides. Leo Reisinger stand dazwischen mit rotem Kopf und peinlich berührt und war nur froh, dass es hier um Klöße und nicht um Klopapier, Deo oder Kondome ging.
»Also, ich denk’, die Thüringer sind die rischtschen für Sie«, sagte seine Kassiererin nach einer Weile des Studierens. Leo nickte ergeben und schob ihr den Rest seiner Lebensmittel entgegen, damit sie endlich weitermachte. Eine andere Frau in der Warteschlange riet ihm, eine rohe Kartoffel in den Kloßteig zu reiben, dann würden sie wirklich wie selbst gemacht schmecken. Die Diskussion entbrannte erneut. Die Schlange hinter ihm war inzwischen beachtlich angewachsen, aber niemand schien sich darum zu kehren, dass die Kassiererinnen immer noch beratschlagten, welche Klöße er kaufen sollte.