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Es war halb zwei Uhr morgens, als Tanja den Schlüssel vorsichtig und leise in das Türschloss steckte. Ihr Vater brauchte nicht zu wissen, wann sie nach Hause kam. Geräuschlos öffnete sie die Haustür und trat in Socken in den dunklen Flur. Gerade wollte sie den Fuß auf die erste Stufe der Treppe nach oben stellen, als der Deckenstrahler hell aufleuchtete. Ihr Vater stand mit ernster Miene im Türrahmen zum Wohnzimmer. „Baba, edz hasd mi abber gscheid erschreggd. Bisd narrisch, um dera Zeid!“

Ignatz Wiesenstetter sprach kein Wort, packte sein Töchterchen unsanft am Oberarm und schleifte sie ins Wohnzimmer.

„Ka Word mehr“, drohte er mit finsterem Gesicht, „sonsd verlier iech mei Beherrschung.“ Er hielt ihr die kleine Flasche direkt unter die Nase. „Ieberleech dier gud, was du edz sagsd! Wuher kummd dees Fläschla? Vo wem hasd du dees grichd, und was is do drin?“

„He Alder, hasd du in meine Sachn rumgschdöberd? Dees haldi ja im Kubf ned aus! Seid wann gehdn diech o, was iech …“ Weiter kam sie nicht. Ihr Vater hieb mit der flachen Hand knallend auf den Couchtisch.

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