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Als Letzter erschien Jason Silberstein, der Schwager der Gastgeberin. Er war so ziemlich das genaue Gegenteil seines Bruders. Konnte man Friedrich Silberstein Eigenschaften wie pragmatisch, zuverlässig und zielstrebig zuschreiben, so war Jason verträumt und chaotisch, konnte ganze Tage vertrödeln und wusste auch mit seinen fast fünfzig Jahren nicht so recht, was er einmal werden wollte. Hielt man ihm vor, Müßiggang sei aller Laster Anfang, dann lachte er nur und sagte, die ja gerade reizten ihn. Er trank, er trieb sich in Spielsalons herum, er ließ sich von reichen Witwen aushalten. Alle liebten ihn, bei allen galt er als äußerst unterhaltsam. Er konnte recht geistreich sein und war dabei ein Spötter sondergleichen, einer, der vor nichts zurückschreckte. Eine umfassende Bildung konnte ihm niemand absprechen. Einen Brotberuf hatte er nicht, er lebte von dem, was das Erbe seines Vaters abwarf. Das hatte er gut angelegt, und die Zinsen gab er Meir Rosentreter. »Da jungen die Silbergroschen dann wie die Karnickel.«

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