Главная » Karpfenkrieg. Auge um Auge, Zahn um Zahn читать онлайн | страница 22

Читать книгу Karpfenkrieg. Auge um Auge, Zahn um Zahn онлайн

22 страница из 69

„Nix werdn mir sehn“, widersprach Johann Hammer, „so a Gschmarri“ und schaltete das Fernsehgerät ab. Der grobe Kerl machte keinerlei Anstalten, seine Frau vorsichtig zu wecken. Er packte sie am Oberarm und rüttelte sie kräftig durcheinander. „Is er scho widder da, der Türk?“, polterte er, als sie die Augen aufschlug. „Warum lässt du den überhaupt ins Haus?“, warf er seiner Frau vor. Jana Hammer war noch schlaftrunken und musste sich erst orientieren. Ihr Oberarm schmerzte. Sie riss sich von ihrem Mann los. Augenblicklich stieg ihr der Gestank, den ihr treuloser Mann ausstrahlte, in die Nase. In jungen Jahren musste sie eine wahrlich attraktive Frau gewesen sein, mit ebenen Gesichtszügen und einer kräftigen dunklen Haarpracht, die ihr auch heute noch bis in den Nacken fiel. Doch zwischenzeitlich hatten sich jede Menge Silberfäden in ihre Frisur geschlichen, und die Gräben ihrer Mundwinkel wurden immer tiefer. Mit ihren achtundvierzig Jahren war sie eine gebrochene Frau. Sie konnte und wollte nicht mehr. Ihr war alles egal. Dass ihr Mann sie seit Jahren betrog, hatte sie längst herausgefunden. Am Anfang war sie schockiert, doch zwischenzeitlich war es ihr ganz recht. So hatte sie wenigstens im Bett ihre Ruhe vor ihm. Als überzeugte Katholikin kam für sie eine Scheidung in keinster Weise in Betracht. Lieber lebte sie mit diesem Horror. Dennoch, fünfundzwanzig Jahre Zusammenleben mit diesem Mann hatten sie verändert, gingen nicht spurlos an ihr vorüber. Sie hatte jegliche Eigeninitiative längst verloren. Sie reagierte nur noch – ab und zu, und … sie hatte ihr Leben in die Hände der katholischen Kirche gelegt.

Правообладателям