Читать книгу Karpfenkrieg. Auge um Auge, Zahn um Zahn онлайн
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Es war eine harte Zeit des Lernens, aber heute liebt Margot Segmeier das Frankenland und ihre Arbeit abgöttisch. Vor drei Jahren wurde sie zur Vereinspräsidentin der Ferienregion Aischgrund e. V. gewählt. Ihr Mann Peter habe da mit seinen weitreichenden lokalen Beziehungen zu einflussreichen Politikern des Landkreises gewaltig mitgewirkt, heißt es hinter vorgehaltener Hand. Die Aufgaben seiner Frau bestehen darin, das Karpfenland Aischgrund zu einer attraktiven Urlaubsregion aufzubauen – im Mittelpunkt der Aischgründer Spiegelkarpfen, kulinarische Spezialität und Zugpferd im Land der tausend Teiche. Böse Zungen behaupten allerdings, dass Margot nur deshalb zur Präsidentin gewählt wurde, weil sie selbst einem Aischgründer Spiegelkarpfen zum Verwechseln ähnlich sieht. „Sie hat ein Maul wie ein Karpfen“, sagen viele. „Und an Buckl hats a“. Kurz nach ihrer Wahl zur Vereinspräsidentin versuchte ein einheimischer Karpfenzüchter ihr zu erklären, dass der Aischgründer Spiegelkarpfen nur ganz wenige Schuppen habe. Als sie daraufhin antwortete: „Ach wie niedlich, ich habe gar nicht gewusst, dass der Fisch auch Haare hat“, galt sie auch als brunzdumm. Natürlich hat Margot auch Neider. „Eine Preußin als Vereinspräsidentin, des geht doch net gut.“ Doch mit neununddreißig Jahren und ihrer preußischen Hartnäckigkeit steht Margot Segmeier über den Dingen, und gute Marketing-Ideen hat sie tatsächlich.