Читать книгу Tödliche Zeilen. Historischer Leipzig-Krimi онлайн
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»Ich schreibe keine Kolportage«, knurrte Kutscher. »Meine Romane werden in ordentlichen Geschäften verkauft. Nur weil sie beliebt sind, handelt es sich noch lange nicht um Schund.«
»Jaja.« Hartmann winkte ab. »Zu einer Fehde mit den Edelfedern bei den hochrangigen Blättern reicht es bei dir aber nicht.«
Kutscher wusste nicht so recht, worauf Hartmann hinauswollte.
»Hast du die Artikelserie über die Charakterschwäche des Schriftstellers Karl May nicht verfolgt?«
Kutscher schüttelte den Kopf.
»Mensch, Thomas! Orlog ist monatelang über den armen Kerl hergezogen, in übler Weise, wie über einen Todfeind. Ich habe die Zeitschriften zu Hause. Ich borge sie dir gern zur Lektüre.«
»Unbedingt!«
»Freilich lässt sich eine Feindschaft auch gar trefflich durch Ignoranz begründen«, warf der Neue ein und lächelte dabei milde. »Wenn der Kerl sich mit anderen einen Krieg leistet, wäre ich jedenfalls schwer beleidigt, wenn ich diesem Schnösel nicht einmal einen Verriss wert wäre.«
»Feindschaft ist ein großes Wort«, murmelte Kutscher.