Читать книгу Mitternachtsnotar. Berlin-Krimi онлайн
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Trasseur lächelt ihrem Hinterteil hinterher. »Ich habe meinen Asbach Uralt früher gern mit Champagner getrunken.« Sein Gesicht ist feist und braun wie das eines Großwildjägers. Seine Augen sind viel zu klein und viel zu schwarz, um Vertrauen zu erwecken.
Sanders kennt Trasseurs Gesicht bereits aus der Bunten, die er im Warteraum durchgeblättert hat. Dort ist Konrad Trasseur mit seiner Frau Waltraud abgebildet – sie tanzen auf dem Investorenball in Saint-Tropez mit dem Geldadel aus aller Welt in den Morgen. Mit ihrer Brathähnchenbräune und ihrer goldenen Robe erinnert ihn Waltraud Trasseur an ein halbgegessenes Ferrero Rocher. Dabei hat sie das Geld, nicht der Notar. Liebe macht dumm, denkt Sanders. Das ist eine universelle Wahrheit, und Trasseur ist nicht der einzige Mann auf der Welt, der sich auf dieser Grundlage ein schönes Leben macht.
»Es ist eine verrückte Zeit, Herr Sanders.« Der Notar nippt mit seinen Teewurstlippen am Glas. »Ich kenne Ihren Vater schon so viele Jahre. Er hat nie erwähnt, dass er einen erwachsenen Sohn hat.«