Читать книгу Mitternachtsnotar. Berlin-Krimi онлайн
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»Ich mag Zyniker«, sagt Trasseur. »Aber Sie haben recht. In der Familie Trasseur kennt niemand den Unterschied zwischen einer Kreditkarte und, sagen wir …«
»Einer Arschkarte?«
»Die üblichen Laster der oberen Zehntausend, Herr Sanders.«
»Hatten Sie auch einen Toilettenpömpel im Briefkasten, Herr Trasseur?«
Trasseurs Augen werden schmal und hart wie Münzgeldschlitze.
»Sagen Sie Ihrem Vater, er muss sich keine Sorgen machen.«
»Oh, das tut er jetzt bereits nicht mehr. Er vertraut voll und ganz darauf, dass wir beide das Problem für ihn lösen.«
Trasseur inhaliert tief. Rauch steigt ihm aus Mund und Nase, als er sagt: »Finger weg von meinen Geschäften, junger Mann.«
»Vielleicht habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt.« Sanders steht auf, nimmt eine besonders scheußliche Maske von der Wand, dreht sie hin und her. »Behandeln Sie die Rabennest-Mieter fair. Dann sehen Sie mich nie wieder. Andernfalls …« Er hält sich die Maske vors Gesicht.
Trasseurs Wohlstandsgesicht wird blass, der ganze Mann schwillt an. »Sie drohen mir? Das ist schlechter Stil. Und außerdem eine Nummer zu groß für Sie.« Seine Nasenflügel blähen sich wie die Schallblasen eines paarungsbereiten Frosches. »In Ihrem eigenen Interesse, lassen Sie mich das machen. Meine Familie hat Verbindungen. Wir hängen das nicht gern so hoch, aber wir haben Einfluss.«