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Niederzier schob die Unterlippe vor und wiegte den Kopf hin und her. «Weil saubere Polizeiarbeit gefordert ist, von unseren besten Leuten.»

«Ich kenne mich in diesem Bereich der Kriminalität nicht aus», wehrte Kappe ab.

«Gewaltbereite Nazis sind Verbrecher wie andere auch. Otto, du musst das machen!», sagte Strattmann. Dann wandte er sich zum Kriminaldirektor. «Herr Kappe ist unsere erste Wahl. Ich bin gerne bereit, ihm den Rücken freizuhalten. Aber die Leitung sollte er übernehmen. Er ist erfahren, hat einen guten Instinkt, wird überall geschätzt, und er kann sich durchsetzen.»

«Das sehe ich auch so», meinte Kriminalrat Keunitz. «Er kann das.»

«Ich habe mir so etwas schon gedacht», entgegnete der Kripochef. «Also gut …»

«Nichts ist gut!», unterbrach Kappe ihn. «Ich habe nicht Ja gesagt. Wenn bei diesen Ermittlungen auch nur irgendetwas schiefläuft, fällt das auf mich zurück. Wenn ich Pech habe, kann ich anschließend im Tiergarten Streife gehen.»

«Egal, wer’s machen würde», warf Strattmann ein, «jeder würde dieses Risiko eingehen. Auch ich. Bei mir wäre es sogar noch größer, weil alle Welt sagen würde, der ist mit dem Freifahrtschein der SPD an seinen Posten gelangt, und nun hat er Mist gebaut. Mich würden die nicht mal mehr Streifendienst versehen lassen!» Strattmann zündete sich eine Zigarette der Marke Overstolz an, ein Arbeiterkraut. «Es ist eigentlich ganz einfach, Otto. Berlin ist unsere Heimat. Und wir sorgen dafür, dass diese Halunken keine Verbrechen verüben. Wenn du die Leitung übernimmst, bin ich immer an deiner Seite.»

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