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«Machen Sie sich deswegen keine Sorgen», sagte Keunitz. «Sie kriegen bei Bedarf, wen Sie brauchen.» Er schaute Kappe forschend an. «Aber der Bredow passt nicht in die Gruppe. Das sollten Sie sich noch einmal überlegen.»

«Ich habe mich entschieden», antwortete Otto Kappe. «Wir brauchen jemanden, der die Berliner Polizei bestens kennt, auch die Verhältnisse vor ‘45.»

Der Hauptwachtmeister Ludwig Bredow zählte zu den sehr speziellen Köpfen in der Berliner Polizei. Er hatte als Polizeihauptmeister die Endstufe des mittleren Dienstes erreicht und stand kurz vor der Pensionierung. Wie der 1946 als Kriegsverbrecher verurteilte und gehängte SS-General Kurt Daluege war Bredow in Kreuzburg in Oberschlesien geboren worden. Vier Lebensjahre hatten die beiden voneinander getrennt. Daluege und Bredow lernten sich in der Wandervogel-Bewegung kennen. Daluege wurde Soldat, Ludwig Bredow wurde Werksfeuerwehrmann. In den 1920ern zog Letzterer nach Berlin, bekam eine Anstellung bei den Vereinigten Chemischen Fabriken H. Temmler und wurde für den Werkschutz ausgebildet. Als Daluege 1934 Chef der Ordnungspolizei wurde, meldete sich Bredow bei ihm. Er wurde Polizist, merkte aber bald, auf was er sich eingelassen hatte. 1941 hatte er mit anderen den Abtransport Berliner Juden vom Bahnhof Berlin-Wannsee zu organisieren. Als sich herausstellte, dass sich in Ludwig Bredows Familienstammbuch nicht nur «Arier» befanden, sollte er rausgeworfen werden. Daluege hatte, wenn auch widerwillig, seine Hand über ihn gehalten. Ludwig Bredow hatte die NS-Zeit überlebt – und nichts vergessen.

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