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Die Wände des Raums trugen einen ins Gelbliche changierenden, ursprünglich weißen Anstrich. In der Mitte des Zimmers befand sich ein großer, offenbar fabrikneuer Tisch mit blauer Resopalauflage. Um diesen Tisch herum standen mehr oder weniger zerkratzte Holzstühle. An der den Fenstern gegenüberliegenden Längsseite hingen Fotos von den Männern, die seit 1951 das Amt des Berliner Innensenators bekleidet hatten: von Werner Müller, Hermann Fischer, Joachim Lipschitz, schließlich dem aktuellen Amtsinhaber Heinrich Albertz. Daneben war ein Bild des Bundespräsidenten Heinrich Lübke aufgehängt.

In der Mitte des Raums stand der Befehlshaber über 1700 Berliner Kriminalpolizisten, Kriminaldirektor Günther Niederzier. Wie immer war er in einen eleganten Anzug gekleidet. Er rückte seine Brille zurecht, strich sich über das Haar und schaute Kappe aus müden Augen an.

Otto Kappe trat auf ihn zu. «Guten Morgen, Herr Niederzier!» Er reichte ihm die Hand und nickte, um dann wieder einen Schritt zurückzutreten. Er kannte den Kriminaldirektor seit Langem und schätzte ihn, weil er kein sturer Traditionalist, sondern für Neues aufgeschlossen war. Niederzier nutzte Zeitungen wie den Tagesspiegel, um die Öffentlichkeit über Verbrechensursachen und die Arbeit der Polizei zu informieren. Er achtete auf eine kollegiale Zusammenarbeit innerhalb der Kripo. Kappe dachte ähnlich wie er. Beide respektierten sich. Nur vor zwei Jahren hatte ihn der Direktor mal zur Brust genommen, weil er im Fall eines Pharmaunternehmers, der mit Gas vergiftet worden war, nicht so recht weitergekommen war. Seitdem hatte Kappe aber wieder mit seiner Arbeit überzeugen können.

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